Schlimmere Sturmschäden blieben durch Sturmtief „Poly“ am Mittwoch zum Glück aus. Dennoch wurden insgesamt rund 70 Einsatzkräfte an18 Einsatzstellen in der Gemeinde Schwanewede tätig. Von kleineren Ästen in Baumkronen bis hin zu massiven Bäumen, die bereits gefallen waren oder z. B. auf Häuser zu stürzen drohten war alles dabei.
Dazu wurde gegen frühen Nachmittag die „ELO“ ausgerufen. ELO steht für „EinsatzLeitung Ort“ und bedeutet, dass im Feuerwehrhaus der Ortsfeuerwehr Schwanewede mit dem Einsatzleitwagen (besetzt mit dafür ausgebildeten Kräften) und dem Gemeindebrandmeister eine Art regionale Leitstelle entsteht.
Unter der Notrufnummer 112 landet man dann immer noch in der IRLS-UE (Integrierte Regionalleitstelle Unterweser-Elbe) in Bremerhaven, jedoch gibt diese via E-Mail nur noch die Einsatzdaten an unsere ELO weiter. Vor Ort entscheidet dann der Gemeindebrandmeister, welche Ortsfeuerwehren und Fahrzeuge zu welchem Einsatz entsendet werden. Durch dieses Prinzip entlasten wir und auch andere so agierende Gemeinden die Leitstelle in Bremerhaven in Ausnahmesituationen wie Sturmlagen, Starkregenfällen oder anderen Großschadenslagen.
Der wohl längste und aufwändigste Einsatz ereignete sich an der Blumenthaler Straße im Einmündungsbereich Hamberger Weg. Dort löste sich der komplette Wurzelteller eines ca. 20 m hohen Baumes mit massiver Krone. Dieser so in seiner Stabilität stark geschwächte Baum drohte auf ein angrenzendes Haus zu stürzen.
Die Ortsfeuerwehr Schwanewede konnte den Baum zwar mit einer Seilwinde sichern und den Bereich absperren, allerdings war mit eigenen Mitteln das Abtragen des Baumes nicht möglich. Daher wurde zunächst ein Hubsteiger der Gemeinde mit Einsatzkräften der Ortsfeuerwehr Neuenkirchen alarmiert. Der Einsatz dieses Gerätes war aufgrund der anhaltend starken Winde jedoch nicht möglich. Da sämtliche Drehleitern im Landkreis zu diesem Zeitpunkt bereits im Einsatz waren, dauerte es dann einige Zeit, ehe eine Lösung gefunden wurde.
Ein Führungsfahrzeug des THW (Bundesanstalt Technisches Hilfswerk) aus dem Ortsverband (OV) Osterholz-Scharmbeck rückte aus, um die Lage zu erkunden. Im weiteren Verlauf wurde dann ein Gerätekraftwagen aus Osterholz-Scharmbeck, ein Teleskoplader aus dem OV Bremerhaven sowie ein Kran aus dem OV Bremen-Süd bestellt, alles Spezialfahrzeuge des THW.
Als diese eintrafen wurde die Einsatzstelle durch den Einsatzleiter des THW von der Feuerwehr Schwanewede übernommen und mit den Arbeiten begonnen. Gegen 23:00 Uhr musste dann doch noch eine Drehleiter an die Einsatzstelle nachgefordert werden, um das Arbeiten in größerer Höhe ermöglichen zu können. Um 1:30 Uhr war dann auch dieser letzte Einsatz für alle beteiligten Hilfsorganisationen beendet.
An dieser Stelle danken wir allen beteiligten Einsatzkräften der Feuerwehr Schwanewede, den Kamerad:innen aus der Ortsfeuerwehr Osterholz-Scharmbeck, allen beteiligten Helfenden des THW und natürlich den Bürger:innen der Gemeinde, die teils kleinere, teils größere Einschränkungen in Kauf genommen und Verständnis gezeigt haben, damit wir unsere Arbeit für die Bürger:innen erledigen konnten.
- Einsatzort: Gemeindegebiet Schwanewede
- Alarmstichwort: Großschadenslage Sturmtief “Poly”
- Einsatzzeit: 14:00 – 02:00 Uhr
- eingesetzte Kräfte: 70
- alarmierte Ortsfeuerwehren und andere Einheiten:
- Aschwarden
- Brundorf
- Eggestedt
- Leuchtenburg
- Löhnhorst
- Meyenburg
- Neuenkirchen
- Schwanewede