“Blackout”, also ein großflächiger Stromausfall: Größere Bekanntheit erlangte der Begriff 2012 mit dem gleichnamigen Thriller des Autors Marc Elsberg.
Spätestens seit Beginn des Ukraine-Krieges werden die möglichen Folgen eines solchen Szenarios auch wieder öffentlich thematisiert. Nun bot diese angenommene Lage eines länger andauernden Ausfalls der öffentlichen Stromversorgung auch die Grundlage für die jährlich stattfindende Funkübung der Feuerwehren in der Gemeinde Schwanewede.
Unter Beteiligung aller zehn Ortsfeuerwehren der Gemeinde simulierte man die Auswirkungen eines Blackouts auf die Funkversorgung der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). Der BOS-Digitalfunk stellt bei der Bewältigung von Einsatzlagen eine wichtige Säule der Kommunikation zwischen den Einsatzkräften dar.
Zwar können die Funkeinrichtungen noch eine Zeit lang senden und empfangen, jedoch müssen bei einer länger andauernden Netzstörung Maßnahmen zum Erhalt der Kommunikationsfähigkeit ergriffen werden.
Erstmals wurde hierzu ein sogenannter Repeater geschaltet, um den sonst nur für Kommunikation im Nahbereich einsetzbaren Direktmodus DMO (Direct Mode Operation) auch über größere Entfernungen nutzbar zu machen. Diese Verbindung zwischen einzelnen Endgeräten funktioniert netzunabhängig und kann durch den Einsatz eines zentral positionierten Repeaters den Ausfall des für größere Entfernung genutzten Netzmodus TMO (Trunked Mode Operation) teilweise kompensieren.
Für diesen Repeater-Test erhielten insgesamt 60 Einsatzkräfte mit zwölf Einsatzfahrzeugen von der Übungsleitung Erkundungsaufträge. Es mussten verschiedene Objekte im Gemeindegebiet angefahren und vor Ort Aufgaben gelöst werden. Die Übungsleitung, bestehend aus dem Gemeindefunkwart Andreas Berger und der Fachgruppe Information und Kommunikation des Landkreises Osterholz, nutzte dazu den für größere Lagen vorgehaltenen Einsatzleitwagen 2 (ELW 2). Für die Fachgruppe bot sich somit die Möglichkeit, die umfangreiche Technik des 2022 neu beschafften ELW 2 in einer Übungslage einzusetzen. Auch die teilnehmenden Ortsfeuerwehren konnten die Handhabung und Bedienung der Digitalfunkgeräte bei dieser Gelegenheit üben.
Die gewonnenen Erkenntnisse fließen nun in die Weiterentwicklung der Einsatzplanung ein, um sich bestmöglich auf Blackout-Szenarien vorbereiten zu können. Künftig wird die Gemeindefunkübung jährlich am dritten Wochenende im September stattfinden.