Ein Einsatzszenario, dass zwar selten vorkommt, aber genauso geübt und ausgebildet werden muss, wie alltäglichere Einsätze. Deshalb haben sich die vier Ortsfeuerwehren Brundorf, Eggestedt, Meyenburg und Schwanewede an einem Dienstabend genau diesem Thema gewidmet.
Ein Verkehrsunfall auf einer Autobahn mit einem beteiligtem Lkw war die vorgefundene Lage des ersten Einsatzfahrzeuges.
Nach der ersten Erkundung war schnell klar, dass mindestens eine Person vermisst wird. Eine orange Warntafel ohne Aufschrift am Lkw deutete auf verschiedene gefährliche Stoffe hin. Daraufhin wurde ein Trupp unter Atemschutz zur Menschenrettung vorgeschickt. Außerdem wurde der Bereich weiträumig abgesperrt und Spezialkräfte nachalarmiert.
Dieses Vorgehen bezeichnen wir als GAMS-Regel.
G – Gefahr erkennen
A – Absperren
M – Menschenleben retten
S – Spezialkräfte alarmieren
Die Person wurde im Außenbereich des Lkw gefunden und war offensichtlich nicht im direkten Kontakt mit der Flüssigkeit (hier Wasser). Sie wurde der Dekontamination zugeführt und danach rettungsdienstlich versorgt.
Anschließend trafen nach und nach die Einsatzkräfte der anderen Ortsfeuerwehren ein.
Ab diesem Zeitpunkt wurde die Einsatzlage aufgelockert und in drei Bereichen Stationsausbildung betrieben.
Die erste Station war der Dekontaminationsplatz. Dieser muss immer dann errichtet werden, wenn Einsatzkräfte und/oder verletzte/betroffene Personen mit einem Schadstoff in Kontakt kommen und ein CBRN-Einsatz der Feuerwehr nötig ist.
(Der CBRN-Einsatz ist das Tätigwerden von Einsatzkräften an Einsatzstellen, an denen Gefahren durch chemische, biologische, radioaktive und/oder nukleare Gefahrstoffe erkennbar sind oder vermutet werden.)
Die zweite Station war das richtige Einkleiden der vorgehenden Trupps unter den Chemikalienschutzanzügen, kurz CSA). Das gute Zusammenspiel aus der Person im CSA und den 1-2 Helfern ist hierbei besonders wichtig. Daher muss dies auch immer wieder geübt werden.
Die dritte Station stellte der CBRN-Erkunder. Das Fahrzeug, welches vom BBK (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) gestellt wird, dient dem Spüren, Messen und Melden o.g. Kontaminationen. Außerdem kann er verschiedenste Proben nehmen. An dieser Station wurden die verschiedenen Messgeräte und deren Einsatzmöglichkeiten und Grenzen erklärt.
Nach circa 2 1/2h war der Dienst für alle Personen beendet. Nach dem Aufräumen und Verlasten der Gerätschaften und einer kurzen Nachbesprechung, war der Dienstabend beendet.