Das die Hygiene im Einsatz einen immer höheren Stellenwert gewinnt, ist vielfältiger Aufklärung zu verdanken. So nutzte die Unterstützungsgruppe Hygiene der Feuerwehr Schwanewede am vergangenen Freitag die Gelegenheit für eine Führungskräftefortbildung in eigenen Reihen. Umfangreiche Erkenntnisse, Aha-Momente und auch neue Ideen und Anregungen zeichneten diesen frühen Abend aus.
Die Unterstützungsgruppe unter der Leitung von Volker B. aus der Ortsfeuerwehr Neuenkirchen gab dabei einen Überblick über die aktuellen Einsatzmöglichkeiten der Gruppe sowie des bisher beschafften Equipments. Dazu wurden alle vorhandenen Ausrüstungsgegenstände so aufgebaut, das der Ablauf einer geordneten Aus- und Neueinkleidung inklusive aller weiteren Maßnahmen dargestellt werden konnte. So konnten sich die geladenen Führungskräfte aller Ortsfeuerwehren sowie die ebenfalls eingeladenen Mitglieder der Einsatzabteilungen aller Ortsfeuerwehren über die Abläufe informieren und Fragen stellen. Volker B. freute sich typisch norddeutsch: “Der heutige Informationsabend ist gar nicht schlecht gelaufen! Es gab neue Ideen und Erkenntnisse. Die Kamerad:innen waren sehr interessiert an unserer Arbeit, jedoch ist weitere personelle Unterstützung unabdingbar.”
Zentrum der Aus- und Einkleidung ist das neue Pavillonzelt, das den Einsatzkräften einen möglichst guten Schutz der Privatsphäre beim Umkleiden bietet. Im Wesentlichen findet im Zelt der hygienische Wechsel von Schwarz nach Weiß statt. Allerdings müssen bereits vor Eintritt persönliche Ausrüstungsgegenstände wie die Stiefel und die Helmschale vom Träger selbst gereinigt werden. Vom Unterstützungspersonal werden diese dann an die “weiße Tür” gebracht. Dort wird, bestenfalls bereits im Vorgriff unter Nutzung der PSA-Karte, die saubere Schutzkleidung für den jeweiligen Träger bereitgelegt. So kann jede Einsatzkraft schnell kontaminierte Schutzkleidung ablegen und trotzdem sofort wieder einsatzbereit sein. Früher waren Einsatzkräfte etwa eine Woche “außer Dienst”, wenn keine Ersatzkleidung bereitgestellt werden konnte. Heute sind wir in der Lage die Einsatzbereitschaft bereits an der Einsatzstelle wiederherzustellen – ein Quantensprung!
Wie jede Aufgabe der Feuerwehr, ist auch diese personalintensiv. Dabei geht es sowohl um die dauerhafte Arbeit im Hintergrund in der Bekleidungskammer, als auch die ständige Verfügbarkeit für Einsätze auf der Straße. Interessierte Einsatzkräfte sind also jederzeit herzlich eingeladen, sich zu informieren und mitzuwirken. Ohne dieses Personal können die Aufgaben nicht aufrechterhalten werden!
Gleiches gilt für die Einsatzmittel, die derzeit zur Verfügung stehen! Alles Verfügbare basiert auf der Entwicklung und Absprachen zwischen der Arbeitsgruppe PSA/Hygiene sowie des Teams der Bekleidungskammer. So wird das Hygienekonzept kontinuierlich weiterentwickelt.
In Zeiten klammer Kassen ist eine spontane Umsetzung aller beabsichtigten Maßnahmen nicht möglich. Aber Verwaltung und Feuerwehr arbeiten ständig daran, die Situation zu verbessern. Geplant oder auch schon in der Umsetzung ist beispielsweise die Erweiterung und der Umbau der Bekleidungskammer durch einen “Schwarz-” und Anlieferungsbereich um vor Ort auch die Schwarz-/Weiß-Trennung adäquat umzusetzen sowie die Beschaffung weiterer Ausrüstungsgegenstände wie bspw. mobiler Waschbecken.
Bleibt noch das Transportproblem zu lösen, denn alle Einsatzmittel müssen derzeit für einen Einsatz mühevoll von Hand auf einen Anhänger geladen werden, für den zunächst aus einer geeigneten Ortsfeuerwehr ein Zugfahrzeug organisiert werden muss. Dies führt zu einem erhöhten Aufwand und einer erheblichen Zeitverzögerung im Einsatz.
Abschließend ist festzustellen, dass die Feuerwehr Schwanewede mit der Einführung einheitlicher Schutzkleidung und der Einrichtung einer Bekleidungskammer sowie der Erstellung eines Hygienekonzeptes einen wichtigen und richtigen Schritt zur Verbesserung der Hygienebedingungen und somit der Gesundheit aller Feuerwehrangehörigen gegangen ist. Schließlich werden bspw. auch die Jugendlichen der Jugendfeuerwehr in den Einsatzfahrzeugen transportiert.
Diese Maßnahmen werden durch die AG PSA/Hygiene kontinuierlich weiterentwickelt. Ein spannende und wichtige Aufgabe! Wir alle stehen für Fragen aus den Reihen der Ortsfeuerwehren jederzeit gerne zur Verfügung! Diese Einladung gilt natürlich auch externen Kamerad:innen aus anderen Kommunen. Kontaktmöglichkeiten können gerne direkt genutzt oder über die Ortsbrandmeister hergestellt werden.
Wir freuen uns darauf!
Eure Unterstützungsgruppe Hygiene