Ein weiteres, großes Ziel ist kurz vor dem Abschluss. Die Einführung neuer Schutzkleidung für alle Feuerwehreinsatzkräfte befindet sich auf der Zielgeraden. Noch in diesem Jahr – so der Plan – werden unsere Einsatzkräfte die ersten Einsätze in der neuen Schutzkleidung abwickeln. Damit wird sich auch das Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit verändern: aus Bunt wird Sand(-farben)!
Die bisherige, zum Teil mit unterschiedlichen Schutzstufen sowie optisch völlig unterschiedliche, Bekleidung hat sehr bald ausgedient. Ein gleichbleibend guter Schutz für alle Einsatzkräfte ist mit Einführung der neuen Schutzkleidung dann gleichermaßen gegeben. Zugleich fördern wir mit dem Stilmittel der Rückenaufschrift das Zusammengehörigkeitsgefühl – das WIR!
Das Thema Hygiene ist zudem weiterer und zugleich wesentlicher Aspekt des Systemwechsels. Als pandemisches Thema seit bald zwei Jahren in aller Munde beschäftigt Hygiene die Feuerwehren bereits schon länger, aber sehr diffiziler: „Feuerkrebs“ ist das Schlagwort, das in aller (Feuerwehr-)Munde ist. Giftige Schadstoffpartikel aus Brandeinsätzen haften, bei unzureichender Reinigung dauerhaft, an der Kleidung und können so – mittlerweile nachweislich – bei Feuerwehrangehörigen zu bestimmten Krebsarten führen.
WIR wollen und müssen etwas dagegen tun und konnten die Verwaltung und die Politik von der dringenden Notwendigkeit überzeugen!
Die neue Schutzkleidung sowie ein umfassendes Hygienekonzept werden zusammen bewirken, dass die freiwilligen Helfer während ihrer ehrenamtlichen Tätigkeiten für das Gemeinwohl der Bürgerinnen und Bürger immer bestmöglich geschützt sind:
Sowohl aktiv im Einsatz, durch Schutz vor Hitze und Gefahrstoffen, als auch passiv durch gute Sichtbarkeit im Straßenverkehr und schnelles Erkennen von Verschmutzungen auf der PSA.
Durch eine speziell auf Feuerwehrbekleidung abgestimmte und zertifizierte Reinigung nach einem Einsatz wird der Wert der Bekleidung im Interesse der Wirtschaftlichkeit so lange wie möglich aufrecht erhalten.
Die Arbeitsgruppe „Persönliche Schutzausrüstung“ (PSA) befasste sich bis zur Ausschreibung in etwa 520 Stunden mit den Anforderungen an moderne Schutzkleidung. Das Modell „DYNAMATE PLUS“ der Fa. S-GARD® Schutzkleidung wird nun beschafft. Ein Modell hochwertiger Qualität „von der Stange“ – dass es im Übrigen auch unbedingt sein sollte!
Sofern alle Lieferfristen eingehalten werden, rechnet die AG mit einer Einführung der neuen Schutzkleidung noch vor Weihnachten. Derzeit arbeitet die AG an Konzepten zur Einführung und zu Hygienemaßnahmen, da hier viele weitere Aufgaben beachtet werden müssen: Inventarisierung in der Bekleidungskammer, Erstellen einer Dienstanweisung, Schulung und Einweisung jeder Einsatzkraft, Einführung und Umsetzung des Hygienekonzeptes und zu guter Letzt Verteilung und Ausgabe an die Ortsfeuerwehren.
Ziel der Gemeindewehrführung ist der Ausbau der Bekleidungskammer möglichst zum ganzheitlichen „Ausstatter“, soweit dies strategisch und wirtschaftlich sinnvoll ist. In den meisten Fällen wird dies vor allem aus Gründen der Wirtschaftlichkeit der Fall sein. Statt Bekleidungsreserven in jeder Ortswehr vorzuhalten, ist dies zukünftig auf Gemeindeebene nur an einer Stelle nötig.
Die Poolbekleidung soll mit der Beschaffung von Flammschutzhauben mit Partikelsperre für die Atemschutzgeräteträger im nächsten Schritt ausgebaut werden. Die Einführung eines „Handschuhpools“ wird daraufhin der nächste Schritt sein. Auch hier sind die Hygieneaspekte vorherrschend.
Im Einsatz kontaminierte PSA gar nicht oder womöglich in der heimischen Waschmaschine zu waschen, genau dies gilt es zukünftig im Sinne aller Beteiligten mit aller Konsequenz zu vermeiden!